In Kolumbien fallen jedes Jahr schätzungsweise 334.000 Kinder sexualer Gewalt zum Opfer. Doch dort wo der Staat versagt, treten engagierte Mitbürger/innen an dessen Stelle und setzen sich für das Wohlergehen der Kinder ein. So auch die Stiftung „Casa de Dios Zoe“ in Chía, nahe der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Angeführt durch die prämierte Pädagogin María Paola Franceschi Suescún werden in diesem Projekt mehr als 280 Kleinkinder, Kinder und Jugendliche in diversen Programmen aktiv betreut. Ziel des Projekts ist es, die bestehende Gewaltspirale anhand von Schutzräumen und pädagogischer Unterstützung zu durchbrechen und somit diesen Kindern wieder positive Zukunftsaussichten zu geben.
In diesem Interview beschreibt die Leiterin der Stiftung die Arbeit der Stiftung. Sie geht auf die wichtigsten Herausforderungen der Stiftung ein und zeigt Möglichkeiten auf, wie den Kindern geholfen werden kann.
Die Stiftung hat kaum administrative Aufwände. Dank freiwilliger Helfern vor Ort und lokaler Sachspenden ist die Kostenbasis sehr gering und sämtliche Spenden kommen direkt den Kindern zugute. Auch verfügt die Stiftungsleitung über ausgewiesene pädagogische Expertise im Bereich der Kinder-/Jugendbetreuung.
Im selbst betriebenen Kinderheim können bis zu 100 Kinder (teilweise zusammen mit deren Müttern) aufgenommen werden.
Bis zu 180 weitere Kinder können außerhalb des Heims die Unterstützung der freiwilligen Sozialarbeiter annehmen und erhalten pädagogische Betreuung vor Ort in ihren Familien.
Die Leiterin der Stiftung nimmt Euch mit auf eine geführte Tour durch die Einrichtungen des Kinderheims. Man bekommt einen guten Eindruck, unter welchen Bedingungen die Kinder dort leben und betreut werden.
Bachelor in Psychology / Universidad de los Andes, Bogotá
Preisträgerin des renommierten "Premio Cafam a a la Mujer"
Meine Mission ist es, personalisierte Betreuung für Kinder, Jugendliche und Familien anzubieten, die Opfer von Misshandlung, Gewalt und sexuellem Missbrauch geworden sind. Die Kinder sollen zu glücklichen, liebevollen und produktiven Menschen heranwachsen.
Bei meiner Arbeit sehe ich jedes Kind als einzigartiges Individum und berücksichtige die spezifischen Bedürfnisse jedes Einzelnen.
Ich möchte das Bewusstsein in der kolumbianischen Gesellschaft schärfen, damit immer mehr Menschen sich dafür einsetzen, dass diese Verbrechen nicht weiter geschehen.